25. November 2009

Was sind Stars wert?

Wer war der erfolgreichste Schauspieler 2009? Shia LaBeouf. Für jeden Dollar, den er an Gage und sonstigen Auswertungen verdiente, kassierten Produktionsfirmen wie DreamWorks 160 US-Dollar - und das noch vor Transformer: Die Rache.

Dass ein guter Schauspieler nicht gleich einen guten Film ausmacht - geschenkt. Dass sie sogar den Gewinn der jeweiligen Produktionsfirma schmälern, dem ging Forbes.com nach. Zehn Schauspieler hat das Wirtschaftsmagazin ermittelt, die die Gewinnmaximierung der Studios verhinderten. Zum einen Teil lag es am Desinteresse des Publikums, zum anderen an schlecht ausgehandelten Verträgen.

Für die Liste wurden 100 Top-Stars ausgewählt, deren letzten drei Filme seit 2004 mindestens in 500 Kinos gezeigt wurden. Zu Gage und den Anteilen an Box-Office, DVD-Releases und Fernseh-Ausstrahlungen wurden das Filmbudget (ohne die Marketing-Kosten) sowie die Box-Office-Zahlen, DVD- und Fernseh-Auswertungen in Relation gebracht.

Es geht weit nach unten

Auf Platz 10 landete Jim Carrey, und das eigentlich nur wegen eines Ausrutschers: "The Number 23" spielte weltweit gerade mal 77 Millionen US-Dollar ein. Der nächste auf der Liste ist Samuel L. Jackson. In Nebenrollen glänzt er, nur in seiner Hauptrollen-Auswahl bewies der umtriebige Schauspieler (in den letzten beiden Jahren war er in sieben Filmen zu sehen) kein gutes Händchen.
Auch als Charakterdarsteller ist man vor Flopps nicht gefeiht: Platz 8 geht an Leonardo di Caprio. Zwar waren die Erfolge seiner letzten Filme wie "Revolutionary Road" oder "Body of Lies" moderat - aber nicht seine Gehaltschecks. Für jeden Dollar, den er eingenommen hat, bekam die Produktionsfirma nur 7,52 US-Dollar. Platz 7 geht an die einzige Frau auf der Liste: Drew Barrymore. Ein ganz tiefes Loch reißt "Lucky You", der gerade mal 8 Millionen US-Dollar weltweit eingenommen hat. Gut für Tom Cruise waren seine Gagen in den vergangenen Jahren. Gefloppt sind die Filme trotzdem an den Kinokassen: mit nur 7,18 Dollar profitierten die Produktionsfirmen von dem Star.

So langsam bewegen wir uns in den Keller der Flopps zu. Auf Platz 5 tummelt sich Ice Cube. Er verdient im Vergleich zu den Highrollern wenig, seine Filme floppten trotzdem. 4,77 Dollar verdienten die Produktionsfirmen an ihm. Auch die letzten Filme mit Eddie Murphy waren keine großen Hits an den Kinokassen. Trotz Dr. Doolittle und dem verrückten Professor waren seine letzten Filme schwach besucht. Wird wohl wieder Zeit für ein Comeback des alten Comedian-Meisters. Vielleicht wird's ja was mit Beverly Hills Cop IV.

Viel zu sehen war von Billy Bob Thornton in Deutschland in den vergangenen Jahren nicht. Kein Wunder, nachdem die Filme in Amerika bereits floppten, schafften es seine Machwerke in unseren Breiten so gut wie gar nicht auf die Leinwand. Platz 2 ist eine Überraschung: Der Trainspotting- und Star Wars-Held Ewan McGregor war eine schlechte Investition für die Produktionsfirmen. Gerade mal mit 3,75 US-Dollar profitierten sie, und das bei 15-Millionen-Dollar-Gehaltchecks.

Unrühmlicher Sieger dieser Liste ist Will Ferrell, trotz Erfolgen wie "Buddy - Der Weihnachtself" (220 Millionen Dollar weltweiter Einnahmen) oder "Ricky Bobby - König der Rennfahrer" (162 Millionen US-Dollar Box Office). Dennoch kamen nur unrentable 3,29 US-Dollar für die Produktionsfirmen dabei rum.

Billig geht immer

Und warum waren die Filme mit Shia LaBeouf so erfolgreich? Erstens sind seine Gagen als Newcomer niedrig. Zweitens spielte er in richtig großen Blockbustern mit: zum Beispiel Eagle Eye - Außer Kontrolle, Indiana Jones und das Königreich des Kristallschädels und Transformers. Drittens arbeitet er hart, behält einen kühlen Kopf und macht gern Promo-Arbeit.
Auch auf den weiteren Plätzen sind Neulinge zu finden: James McAvoy (114 US-Dollar Rendite für die Produktionsfirmen) und Michael Cera (102 US-Dollar). Danach konnte sich ein weiterer junger Schauspieler platzieren: Daniel Radcliffe (93 US-Dollar) - und das für die Harry-Potter-Verfilmungen. Da er auf Jahre hin verbucht war, war es für ihn fast nicht möglich, an anderen Filmen mitzuwirken, und die Produktionsfirma zahlte nicht besonders gut. Alleine für Harry Potter und der Orden des Phönixs, Harry Potter und der Feuerkelch sowie der Gefangene von Azkaban nahm Warner Bros. rund 5,3 Milliarden US-Dollars ein - und zwei weitere Potter sind noch in der Mache.

Auf Platz 5 kommt das erste Comeback: Robert Downey Jr. (78 US-Dollar). Mit "Tropic Thunder" und "Iron Man" hat er sich in die Herzen der Zuschauer zurückgespielt. Nach seiner langen Drogenabhängigkeit war er zudem ein billiger Glücksgriff für die Produktionsfirmen. Wahrscheinlich wird er für "Iron Man 2" wieder mehr Geld bekommen.

Javier Bardem (73 Dollar) ist ausgesprochen affin, was Arthausproduktionen angeht - und die sind billig. So ist Woody Allen bekannt für seinen Geiz (Vicky Cristina Barcelona). Auch Ryan Reynolds war mal billiger, bevor er auf dem Radar der Zuschauer landete. Bis dato ein echter Erfolgsbringer für seine Produktionsfirmen (61 US-Dollar).

Erst auf Platz 8 kommt ein "Schwergewicht": Christian Bale (55 US-Dollar). Er verdient als Batman oder John Conner mehr wie andere Superhelden, aber das hat auch mal Michael Keaton getan. Ein weiterer Star aus "The Dark Knight" hat es ebenfalls auf die Liste geschafft. Aaron Eckhart (45 US-Dollar), unter anderem mit "Thank you for Smoking". Dass er so rentabel für die Produktionsfirmen ist, liegt auch daran, dass er gerne in Arthaus-Filmen mitspielt und auf das große Gehalt verzichtet.

Die Überraschung landete auf Platz 10: Dennis Quaid (43 US-Dollar) mit Filmen wie The Express, Smart People und 8 Blickwinkel, der unerwartete 150 Millionen US-Dollars weltweit einspielte.

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